Gulliver’s Weihnachtsabenteuer Teil 1 – Der blaue Regenbogen

Gulliver’s Weihnachtsabenteuer Teil 1 – Der blaue Regenbogen

Gulliver und der blaue Regenbogen

Es ist ein frostiger Wintermorgen, als Gulliver das kleine Schweinhorn aufwacht. Er gähnt, streckt sich und legt sich dann nochmal in sein warmes Nest aus Heu und Moos. Warm und gemütlich ist es. So gemütlich, dass er fast wieder eingeschlafen wäre. Aber nur fast. Er öffnet ein Auge als ihm einfällt, was er heute vorhat. Dann lächelt er und wühlt sich endgültig aus seinem Schlafplatz. Heute wird er einen weiteren grauen Regenbogen suchen – denn wo graue Regenbögen auftauchen, da wartet immer ein Wunder! Und jedes Wunder ist es wert, entdeckt zu werden. Er gönnt sich ein kleines Frühstück aus Beeren und Obst und schwingt sich dann mit seinen kleinen, lila Flügeln in die Lüfte.

Als er weit genug nach oben geflogen ist, sucht er den Himmel nach den vertrauten grauen Farben ab. Doch dann traut er seinen Augen kaum. Was ist denn das? Da ist kein grauer Regenbogen, der sich über den Himmel spannt. Der Regenbogen, den er sieht, ist in einem funkelnden Eisblau. Wie schön das am Himmel glitzert!

„Huf und Horn! So etwas habe ich ja noch nie gesehen!“, ruft Gulliver neugierig. Ohne zu zögern fliegt er auf den blau glitzernden Regenbogen zu. Er möchte unbedingt wissen, wohin ihn diese schöne Glitzer-Rutsche führen wird. Am Regenbogen angekommen, setzt er vorsichtig seine vier kleinen Hufe ab und findet sein Gleichgewicht wieder. Dann nimmt er Anlauf, und mit Schwung rutscht er den Regenbogen hinunter. 

Unten angekommen plumpst er in einen großen Schneehaufen und lacht herzhaft. Was für eine schöne Landung! Er klettert aus dem Schnee, dreht sich um und springt dann im vollen Schweinsgalopp gleich nochmal in den weichen, weißen Schnee. Hui, das macht großen Spaß!

Bevor er noch einmal springen kann, spitzt er seine Ohren. Er hört ein Geräusch. Geschäftiges Treiben, das Klingeln von Glöckchen und eine leise Musik kommen aus der Nähe. Gulliver beschließt nachzusehen, woher die Geräusche kommen. Bald erreicht er ein Dorf, das komplett aus Eis gebaut ist. Kleine Laternen aus blauem Glas hängen an den Dächern, und Schneeflocken tanzen wie funkelnde Federn durch die Luft.

Erstaunt schaut er sich in dem wundersamen Dorf um, da stolpert er über etwas Weiches, das empört aufschreit.

„Heeeey! Pass doch auf, wo du hintrittst.“, ruft es unter Gulliver. Er schaut sich erschrocken um. Er sieht einen kleinen Polarfuchs, dessen Fell so weiß und rein ist wie Zuckerwatte. Der kleine Fuchs schüttelt sich und steht auf.

„Du siehst aus, als wärst du nicht von hier.“, sagt der Fuchs und legt neugierig den Kopf schief.

„Das stimmt!“, antwortet Gulliver, „Ich bin dem schönen blauen Regenbogen gefolgt und hier gelandet. Wo bin ich hier?“

„Du bist im Winterdorf und genau zur richtigen Zeit gekommen. Bald beginnt das Winterfest, und alle bereiten sich darauf vor. Komm mit, ich zeige dir alles.“

Gemeinsam gehen Gulliver und der Polarfuchs, die sich als Kasia vorstellt, in Richtung Winterbaum. Auf dem Dorfplatz angekommen staunt Gulliver nicht schlecht. In der Mitte des Platzes steht ein großer, weißer Tannenbaum. Kleine geschäftige Wichtel schmücken den Baum mit bunten Anhängern, schimmerndem Lametta und leuchtenden Kugeln. Da hören beide ein lautes Schluchzen.

„Oh nein, das klingt nach der kleinen Eisprinzessin. Komm mit, Gulliver!“, ruft Kasia und springt um den Baum herum.

Gulliver folgt ihr und steht gleich vor einer kleinen, zierlichen Elfe. Sie trägt ein dunkelblaues Kleid. In ihren dunklen Haaren sind kleine Spangen eingeflochten, die wie kleine Schneeflocken glitzern. Sie hält sich die Hände vor ihr Gesicht und weint. Kasia stupst sie an.

„Was ist passiert, liebe Prinzessin?“

„Ach Kasia“, schluchzt sie, „Unser Eiskristall wurde gestohlen. Gestern war er noch da und heute ist er verschwunden. Ohne Eiskristall wird unser Winterbaum nicht leuchten und wenn er nicht leuchtet, weiß niemand wann das Winterfest beginnt. Niemand wird kommen und mit uns feiern.“

„Könnt ihr ihn nicht einfach suchen?“, fragt Gulliver die kleine Prinzessin.

„Es sind doch alle mit den Vorbereitungen beschäftigt. Jeder möchte, dass das Winterfest perfekt wird, und deswegen hat keiner Zeit loszugehen und zu suchen. Ich wüsste ja auch gar nicht, wo man anfängt.“

Gullivers kleines Schwänzchen zuckt aufgeregt. Er wittert ein Abenteuer.

„Ich kann den Eiskristall für euch suchen gehen.“, bietet er tapfer an.

Die Eisprinzessin schaut das kleine Schweinhorn an und wischt sich die Tränen aus dem Gesicht.

„Oh, das wäre wunderbar! Damit könntest du unser Winterfest noch retten! Es soll jeder mit uns zusammen feiern können.“

„Und ich helfe dir!“, ruft Kasia aufgeregt, „Ich bin nämlich die beste Spurenfinderin in der ganzen Winterwelt.“

Gullivers Gesicht hellt sich auf. Er freut sich, dass er dieses spannende Abenteuer nicht alleine erleben muss.

„Huf und Horn – gemeinsam werden wir den Kristall mit Sicherheit finden! Los Kasia, dann machen wir uns gleich auf den Weg!“

„Wartet! Bevor ihr geht, solltet ihr noch etwas Proviant mitnehmen!“, ruft ihnen die kleine Eisprinzessin hinterher.

Schnell überreicht sie den beiden Abenteurern ein Paket mit leckeren Winterdorf-Keksen und bindet Gulliver noch einen schönen rot-blauen Schal um, damit er nicht zu sehr frieren muss. Dann verabschiedet sich die kleine Eisprinzessin und wünscht ihnen alles Gute.

 

Fortsetzung folgt am 2. Advent…

Am 2. Advent wird die Geschichte von Gulliver und Kasia fortgesetzt.

Bis dahin kannst Du dir hier ein Bild zum ausmalen herunter laden und von deinen Eltern ausdrucken lassen.

Freust Du dich schon, wie das Abenteuer mit Kasia weiter geht?

Gulliver wünscht Dir eine schöne Weihnachtszeit!

Gulliver und der Hund aus den Sternen

Gulliver und der Hund aus den Sternen

Es ist Abend und Gulliver sitzt am Strand, genießt den warmen Sand und schaut hinauf in den Himmel. Sein kleines Schweinchen-Schwänzchen zuckt als er die lauwarme Brise genießt, die übers Meer zu ihm weht. Zufrieden legt er sich in den Sand und streckt alle viere von sich. Schöööön denkt er sich. 

Da zischt etwas Hellglitzerndes über ihn hinweg und fällt mit einem leisen Plumps in den Sand. 

„Na nu? Was war den was? Etwa eine Sternschnuppe?“, fragt sich Gulliver. 

Neugierig trottet er zu der strahlenden Stelle dort vorne im Sand. Zwischen funkelndem Sternenstaub kann er ein Geräusch hören — und plötzlich hüpft etwas aus dem glitzernden Nebel. 

Ein kleiner Hund steht vor ihm. Er schüttelt sich den Sand vom Fell und bellt fröhlich. Gulliver staunt nicht schlecht. Auf dem Fell des kleinen grauen Hundes funkeln kleine Sterne und ganze Sternbilder in einem sanften Blau.

„Wo kommst du den her?“, fragt Gulliver erstaunt. 

„Wuff! Wuff!“, bellt der kleine Hund freundlich „Ich bin Hades, der Sternenhund. Ich komme von den Sternen und suche ein neues Abendteuer. Kannst du mir helfen, kleines…..Schweinchen?“, fragt Hades und legt den Kopf schief.

„Huf und Horn!“, lacht Gulliver, „Ich bin Gulliver, das Schweinhorn. Und ja! Ich kann dir bestimmt helfen, kleiner Hades. Ich zeige dir meine liebsten Plätze auf der Insel des Fabelhaften.“

„Juhu!!!“, ruft Hades überschwänglich und springt voller Elan um Gulliver herum. 

Da lacht Gulliver wieder. „Mit dir wird es bestimmt nicht schnell langweilig.“

Als Erstes führt Gulliver Hades in den Zauberwald. Dort tanzen winzige Glühwürmchen zwischen den Bäumen. Und weil wir nicht auf einer normalen Insel sind, sondern auf der Insel des Fabelhaften, sind das natürlich keine normalen Glühwürmchen. Es sind fabelhafte Glühwürmchen, die in so ziemlich jeder Farbe leuchten, die ihr kennt. Und sie hinterlassen beim Fliegen kleine bunte Lichtspuren, sodass sie wunderschöne Bilder in den Nachthimmel malen. Gulliver setzt sich, bewundert die Kunst der Käferlein und lauscht dem Flüstern der Blätter. Hades aber springt von einem Pilz zum nächsten, jagt die Glühwürmchen und macht lauter verrückte Hüpfer. Die Glühwürmchen fliegen wild umher — und aus den schönen Bildern werden komische Muster. 

„Oh nein“, summt ein Würmchen, „so können wir unsere tollen Bilder nicht zu Ende fliegen.“

Gulliver hupft zu Hades. „Schau mal, Hades. Wenn du still bist, kannst du sehen, wie die Glühwürmchen ihre Bilder in die Luft malen. Wenn du aufgeregt hin und her springst, können sie sich nicht konzentrieren.“ 

Hades setzt sich hin und staunt — aber nur für einen kurzen Augenblick. Dann springt er wieder auf und rennt los. 

„Hades warte!“, ruft Gulliver und rennt im Schweinsgalopp hinterher. 

Am Honighügel treffen sie Königin Summse. Sie hält eine kleine Kostprobe Mondhonig bereit. „Probiert mal!“, sagt sie freundlich. Hades schnuppert— und vor Aufregung schubst er aus Versehen eine der Bienenwaben um. „Oh nein!“, ruft Königin Summse etwas betroffen. „Jetzt können die Bienen dort nicht mehr hinein fliegen.“

Hades‘ Ohren gleiten nach unten. „Tut mir leid“, winselt er.

Gulliver stupst Hades freundlich an. „Das ist nicht schlimm. Komm, wir räumen das zusammen auf. Und diesmal langsam.“ 

Zusammen stellen sie die Wabe wieder auf  — und zwar ganz behutsam, mit kleinen, vorsichtigen Pfoten- und Hufengriffen. Die Bienen summen dazu eine ruhige Melodie. Hades hört zu. Seine Gedanken werden etwas leiser.

Zum Schluss zeigt Gulliver Hades den Regenbogenstrand. Dort schaukeln bunte Wasserfunken auf den Wellen. Hades will natürlich sofort hineinspringen und alle Farben durcheinander bringen. Aber Gulliver hält ihn auf: „Erst schauen. Dann langsam spielen.“ Hades atmet ein — und aus — und versucht es. Ganz behutsam tappt er mit den Pfoten ins Wasser und staunt. Die Farben tanzen still und wunderschön um ihn herum.

Als es Nacht wird gähnt Hades kräftig. Gulliver muss sofort mit gähnen. Zusammen kuscheln sich Hades und Gulliver müde in eine Sandkuhle, die sie gemeinsam gebuddelt haben. Als die beiden neuen Freunde die Sterne betrachten, fangen einige Sterne an bunt zu glitzern – jeder ein wenig anders. 

„Weißt du, Hades“, flüstert Gulliver noch, „Abenteuer sind toll. Aber manchmal ist es schöner, einmal richtig hinzusehen.“

Hades gähnt, rollt sich zusammen und murmelt: „Wuff. Langsam ist auch schön. Aber morgen können wir wieder auf Abendteuer Suche gehen.“
Und bevor Gulliver einschläft denkt er sich noch: „Huf und Horn — mit dir wird es wirklich nie langweilig.“

Königin Summse braucht Hilfe!

Königin Summse braucht Hilfe!

Es ist ein klarer und schöner Morgen auf der Insel des Fabelhaften. Der Wind treibt eine glitzernde Brise vom Meer über das Land. Die Luft riecht frisch nach nassem Gras, Sonnenstrahlen und Abendteuer. 

Gulliver streckt sich und gähnt ausgiebig als er aus seinem Schlafnest krabbelt. In der letzten Nacht hat ein starker Regensturm über die Insel getobt, also schaut er sich erst einmal neugierig um. Erleichtert stellt er fest, das der Busch, in dem er sich sein gemütliches Nest gebaut hat, den Sturm gut überstanden hat. Zum Glück. 

Jetzt macht er sich beschwingt auf den Weg, um sich ein leckeres Frühstück zu suchen. Auf der Insel des Fabelhaften gab es viele Köstlichkeiten für große und kleine Inselbewohner. Gulliver hat es daher nie schwer etwas zu finden, mit dem er sein kleines Bäuchlein füllen kann. 

Es gibt große Wiesen voller Obstbäume und -Sträucher, auf denen das bunteste und süßeste Obst wuchs. Es gibt Felder mit allerlei Gemüsepflanzen, die frisch und lecker schmecken. Und wenn man den versteckten Pfaden durch die Wälder folgt, kommt man zu glitzernden Bäumen an denen Gummibärchen und saure Würmer wachsen. 

Ihr seht also – Hunger muss hier wirklich keiner haben. 

Heute hat Gulliver Lust auf Obst mit Honig also trabt er fröhlich pfeifend zu der Wiese auf der Königin Summse mit ihrem Volk lebt und arbeitet. 

Aber – was war den das? Gulliver blinzelt. Und dann gleich noch einmal. 

Huf und Horn! Wo sind denn die Bienen hin? 

Keine einzige der sonst so fleißigen Bienen summte über die Wiese. 

Verwundert geht Gulliver weiter und schaut aufmerksam in jede Blüte die er finden kann. Aber nein – es sind wirklich keine Bienen mehr da. Seltsam – ob sie sich alle auf einmal Urlaub genommen haben? 

Gulliver überlegt gerade, wo die Bienen hin geflogen sein könnten, da hörte er ein leises Schluchzen. Er spitzt seine Öhrchen und folgt dem Geräusch bis hin zu einer kleinen rosafarbenen Blume. Als er hinein schaut sieht er eine verzweifelte Königin Summse, die ganz allein in der Blüte sitzt und weint. 

„Schönen guten Tag Königin Summse“, sagte Gulliver sehr höflich, immerhin spricht er ja mit einer Königin. „Warum bist du so traurig?“

Die kleine Bienenkönigin schnieft noch einmal ganz laut – zumindest so laut wie es für eine kleine Biene möglich war – und sagt: 

„Ach Gulliver, du bist es. Ich weine, weil mein ganzes Bienenvolk verloren gegangen ist.“ *schnief*

„Huf und Horn!“, ruft Gulliver erstaunt, „Dein ganzes Volk? Wie ist denn das passiert?“ 

„Der Sturm letzte Nacht…“, sagt Königin Summse zwischen zwei Schluchzern, „….hat uns auseinander gewirbelt. Und jetzt weiß ich nicht wo sie sind oder wie sie wieder zu mir finden können. Ich bin ganz verzweifelt. Es gibt so viele Blüten zu bestäuben. Wenn ich mein Volk nicht bald wieder finde, dann können keine neuen Blüten blühen. Du weißt ja, dass wir Bienen von Blume zu Blume fliegen und die Pflanzen bestäuben und ohne uns kann kein Obst oder Gemüse mehr wachsen.“ *schluchzt*

Die Insel ohne Obst und Gemüse? Das kann sich Gulliver gar nicht vorstellen.

Das Frühstück muss warten, denkt Gulliver entschlossen. Er muss Königin Summse auf jeden Fall helfen. 

„Keine Sorge Königin Summse. Ich helfe dir dein Volk zu finden. Hast du denn eine Idee, wie wir sie finden können?“

Die kleine Königin schnieft noch einmal ganz laut und sieht dann hoffnungsvoll zu Gulliver hinauf.

„Wirklich, du hilfst mir? Oh Gulliver, da bin ich erleichtert. Ohne deine Hilfe könnte ich es bestimmt nie schaffen! Wenn wir mein Bienenvolk zurückholen wollen, brauchen wir zwei Dinge.“

„Nur zwei? Das klingt einfach“, sagt Gulliver. 

„Was brauchen wir denn?“

„Als erstes müssen wir für meine 40.000 Bienen ein Unterschlupf bauen, bis wir den Bienenstock wieder errichten können“, sagt Königin Summse, die jetzt schon ein bisschen optimistischer war. 

„40.000 Bienen? Huf und Horn, das muss ja ein Riesenhaus sein!“

Da lacht die Königin und ihre kleine Krone hupft lustig auf ihrem Kopf. 

„Wir sind ja zum Glück sehr klein und kuscheln uns auch gerne zusammen. Wenn du mir ein paar Bambusstäbe bringen kannst, dann können wir uns erstmal dort einrichten, bis wir wieder stark genug sind um unseren Bienenstock wieder aufzubauen. Aber zuerst muss ich den Bienen zeigen wo sie mich finden können, sie haben sich bestimmt verirrt und wissen nicht mehr in welche Richtung sie fliegen müssen.“

„Und wie zeigen wir ihnen den Weg?“, fragt Gulliver neugierig. 

„Jede Biene kennt einen Tanz um uns anderen zu sagen wo es guten Nektar gibt. Wenn ich meinen Tanz tanze, und wir es schaffen diesen in den Himmel zu malen, dann werden Bienen von fern und nah sehen wo sie hinfliegen müssen.“

Gulliver überlegt kurz, dann hat er eine Idee. 

„Dann werde ich die Eule Karma besuchen! Sie hütet die magischen Kristalle der Insel. Vielleicht kann uns einer der Kristalle dabei helfen deinen Tanz in die Wolken zu malen!“

„Das ist eine tolle Idee Gulliver! Wenn du mir dabei hilfst den Kristall und die Bambus Stöcke zu besorgen, dann kann ich hier aufpassen geben falls mich doch schon ein paar Bienen finden.“

Kein Problem für Gulliver! Er hat zwar etwas Hunger, aber die Aussicht das es bald vielleicht gar kein Obst mehr geben kann, spornt ihn mächtig an. 

Als erstes macht er sich auf dem Weg zu einem kleinen Bambuswäldchen. Dort wohnt der gemütliche Pandabär Lohu, der den lieben langen Tag damit verbringt Bambus zu knacken. Weil er so gemütlich ist und er sich so wenig bewegt, bleiben die Sonnenstrahlen oft solange in seinem Fell hängen, das es sich manchmal färbt wie seine Umgebung. Daher ist sein weißes Fell meistens eher grün als weiß. Nur die schwarzen Fellfärbungen sorgen dafür das Gulliver ihn immer gut finden kann.

Gulliver kann ihn schon von weitem an seinem Bambus knuspern hören. 

„Guten Morgen lieber Lohu, hast du schon von dem Notfall der Bienen gehört?“

„Guten Morgen Gulliver. Die Bienen sind doch viel zu gut organisiert, als das sie einen Notfall haben könnten.“, sagt der grüne Bär gemächlich zwischen zwei Bissen.

„Stimmt meistens. Aber diesmal ist es anders! Der Sturm hat Königin Summses ganzes Volk auseinandergeweht. Jetzt ist sie allein und braucht unsere Hilfe!“

„Oh“, sagt Lohu langsam, „Das ist natürlich traurig. Selbstverständlich helfe ich der Königin gerne wenn ich kann. Und … wenn es nicht zu anstrengend ist.“

Gullivers Augen funkeln schon ganz aufgeregt.

„Gute Neuigkeiten, du musst nur das machen was du am besten kannst. Bambus Stöcke knacken. Aber du darfst sie hinterher nicht essen.“

Gulliver erklärt Lohu was Königin Summse braucht und Lohu erklärt sich bereit ein paar Stangen Bambus zurecht zu knabbern. Sie verabreden sich für später auf der Wiese und Gulliver zieht weiter. 

Nun geht er zur Eule Karma. Sie wohnt am Fuße der Berge, in einer Baumhöhle. Der riesige, alte Baum wächst weit über Gullivers Kopf hinaus. Der Wind rauscht angenehm durch die Blätter. Von dem Ast neben ihrer Baumhöhle überwacht Karma den Eingang zu Kristallhöhle und passt darauf auf das niemand aus Unachtsamkeit einen falschen Kristall mitnimmt. 

Die Kristalle, die in dieser Höhle zu finden sind, sind nämlich sehr mächtig müsst ihr wissen. Für fast alles gibt es einen Kristall der unglaubliche Wunder erschaffen kann. Es muss nur der richtige sein. Sonst wünscht man sich vielleicht das man verstehen kann was Blumen denken, und auf einmal hat man eine sehr geschwätzige Blume die gar nicht mehr aufhört sich zu beschweren. Oder man wünscht sich Kekse und bekommt dafür lauter Steine die dafür nach Zimt schmecken. Ob Gullvier das schon mal passiert ist? Vielleicht. Ob Gulliver von selber herausgefunden hat das die Steine nach Zimt schmecken? Auch möglich. Ob Gulliver seitdem vor Benutzung der Kristalle mit Karma spricht? Auf jeden Fall. 

Am Fuße des Baumes sieht er Karma vor ihrer Höhle sitzen und sich ihr lila Gefieder mit den schönen goldenen Sprenkeln putzen.

„Guten Morgen Karma“, ruft Gulliver freundlich nach oben. 

„Hallo Gulliver. Na bist du wieder auf der Suche Keksen?“, zwinkert ihm die freche Eule freundlich zu. 

„Diesmal nicht. Ich bin hier weil Königin Summse unsere Hilfe braucht. Sie hat ihr ganzen Bienenvolk verloren. Jetzt möchte sie gerne ihren Bienentanz tanzen, aber damit ihn jede Biene sehen kann braucht sie etwas das dabei hilft den Tanz in den Himmel zu malen. Ich dachte mir du hast vielleicht einen passenden Kristall für uns.“

„So so“, sagt die Eule und flattert mit ihren lila Flügel, „dann lass uns mal schauen was ich euch geben kann.“

Anmutig lässt sie sich von ihrem Ast zum Eingang der Höhle gleiten und spät mit ihren Eulenaugen in die Dunkelheit der Höhle. 

„Hmm, nun ja, das ginge vielleicht, möglicherweise,….“ 

Es dauert ein paar Momente bis Karma freudig zwitschert, kurz in der Höhle verschwindet, und dann mit einem Kristall in den Krallen wieder auftaucht. 

Sie lässt einen kleinen, bläulich schimmernden Kristall vor Gulliver auf die Wiese fallen.

„Nimm diesen hier mit. Leg ihn auf die Wiese, sodass Königin Summse sich darauf niederlassen kann. Wenn sie soweit ist muss sie einfach nur in die Luft fliegen, ihren Tanz tanzten und der Himmel wird es ihr gleich tun.“ 

„Danke liebe Karma“, sagt Gulliver höflich, „Dann wünsche ich dir jetzt eine verdiente gute Nacht….oder guten Tag?“

„Hauptsache ich kann in Ruhe schlafen“, keckert die Eule freundlich zurück und schwingt sich zurück in die Luft und verschwindet in ihrem Nest. 

Stolz bringt Gulliver den Kristall zur Wiese. Dort sitzt Lohu bereits im Gras und knabbert für die Königin den Bambus zurecht und schlichtet ihn ordentlich zwischen zwei Holzstämme auf. 

Er muss schon eine Weile dort sitzen, den in seinem grünen Fell haben sich schon ein paar Bunte Sonnensprenkel der umstehenden Blumen abgesetzt. Jetzt schaut er aus wie ein Regenbogenpanda. 

„Königin Summse, ich bin wieder da!“, ruft Gulliver die Königin. 

„Ah Gulliver“, sagte Summse geschäftig, „Hat Karma dir etwas mitgeben können?“

„Ja, sieh nur!“, freudig zeigt er Summse den Stein, „Du musst dich nur kurz darauf ausruhen und dann kannst du mit deinem Tanz einfach loslegen!“

„Oh Gulliver, mit Honig und Herz – ich danke dir sehr! Ich will gleich beginnen, damit meine Bienchen mich schnell wieder finden.“

Schon hat sich Königin Summse auf den Stein gesetzt, da fängt dieser schon das Leuchten an. Dann schießt sie nach oben und beginnt in der Luft ein anmutiges Tänzchen. 

Gulliver setzt sich versonnen ins Gras und betrachtet die kleine Biene. Dann beginnen auch die Wolken auf die Biene zu reagieren. Sie färben sich rosa und blau und verschieben sich am Himmel, genau gleich zu Summses Bewegung. Es war als würde eine zweite Biene oben am Himmel tanzen. 

Völlig erstaunt und begeistert beobachten Lohu und Gulliver das Farbenspiel am Himmel. 

Als Königin Summse fertig ist lösen sich die Wolken langsam auf und Summse lässt sich auf einer Blüte nieder. 

„Jetzt heißt es warten.“, sagt sie hoffnungsvoll, da dröhnt schon ein schweres Summsen durch die Luft. 

Gulliver spitzt die Ohren und freut sich. 

„Königing Summse, ich glaube ich höre die Bienen schon kommen.“, kann er noch sagen da herrscht auf der Wiese auf einmal ein geschäftiges Gewusel. Aus allen Himmelsrichtungen fliegen Bienen herbei – die verlorenen Bienen sind zurückgekommen!

Fröhlich summen sie um ihre Königin, Lohu und Gulliver herum. Sie begutachten ihren neuen Unterschlupf und beginnen gleich eifrig wieder ihre Arbeit aufzunehmen. 

Bald schon bietet die Wiese wieder ihr gewohntes Bild. Überall auf der Wiese summen Bienen von Blume zu Blume, von Blüte zu Blüte, bestäuben und sammeln Pollen, die sie später zu Honig verarbeiten. 

Gulliver, Lohu und Königin Summse betrachten stolz was sie zusammen geschafft haben. 

„Vielen, vielen Dank nochmal. Ohne eure Hilfe hätte ich das nie geschafft.“

„Gern geschehen, Königin Summse. Zusammen können wir viel mehr möglich machen als alleine. Ich helfe meinen Freunden doch immer gerne.“

„Ich auch“, sagt Lohu träge und knabbert an dem übrigen geblieben Bambus. 

Nach einem so aufregenden Abendteuer hat Gulliver sich das Frühstück auf jeden Fall verdient. Also macht er es sich mit ein paar Erdbeeren in der Wiese gemütlich und schaut den fleißigen Bienen fröhlich beim ihrem Gesummse zu. 

Wusstest du übrigens schon…..?

🐝 Das in einem Bienenvolk bis zu 40.000 Bienen leben – und es nur eine Königin gibt?

🐝 Das die Königin bis zu 2.000 Eier pro Tag legt?

🐝 Das Arbeiterbienen von Blumen zu Blume fliegen um sie zu bestäuben? Ohne Bienen gäbe es kein Obst und kein Gemüse.

🐝 Das eine Biene für ein Glas Honig mehr als zweimal um die Erde fliegen muss?

🐝 Das es gibt viele Wildbienen gibt, die allein leben und ein Bienenhotel als Zuhause nutzen?

🐝 Das Bienen tanzen können? Damit zeigen sie anderen Bienen wo es leckeren Nektar gibt.

🐝 Das Bienen mit ihren Füßen schmecken und mit ihren Fühlern riechen können?

🐝 Das Bienen bunte Blumenwiesen mit vielen verschiedenen Pflanzen ganz besonders lieben?

💛🖤💛 Tipp: Wenn du Bienen helfen willst, kannst du ein Bienenhotel bauen, eine sichere Insektentränke aufstellen oder Blumen säen die Bienen mögen. Lese dazu mit deinen Eltern gerne meinen Blogbeitrag „Check In für Bienen &Co.“, hier erkläre ich dir was du bei einem Bienenhotel alles beachten kannst 💛🖤💛

Check-In für Bienen & Co. – wie ihr euer eigenes Insektenhotel baut

Check-In für Bienen & Co. – wie ihr euer eigenes Insektenhotel baut

Wusstet ihr das die „handelsüblichen“ Insektenhotel gar nicht so toll für die kleinen Summse-Kollegen sind und deswegen auch eher selten von ihnen angenommen werden? 

Tja ich auch nicht – und deswegen habe ich mich neulich etwas genauer mit diesem Thema auseinandergesetzt. 

Mir ging es darum Nützlinge im Garten besser zu fördern und ihnen eine Einladenden Umgebung bieten zu können Also habe ich etwas recherchiert. 

An diesem Punkt darauf gestoßen das die Anforderungen, die die kleinen Gesellen an ein Hotel haben, nicht unbedingt vom Markt aufgegriffen werden. 

Zum Beispiel  weil diese oft zu schmal sind, als das die Schutzsuchenden gut darin brüten können. Es wird im Laden also mehr auf den Deko-Effekt als auf wirkliche Funktionalität gesetzt. 

Zu unserem Glück ist es gar nicht aufwendig Bienen, Käferlein und sonstigen Getier eine passende Behausung ganz einfach selbst zu bauen. 

Möglichkeiten gibt es hier viele, die mit wenig Mitteln und wenig Zeit umgesetzt werden können. Und: es ist eine schöne Sache die man gemeinsam mit seinen Kindern machen kann. Die fördert nicht nur Kreativität sondern schafft auch ein Bewusstsein für die Notwendigkeit von Nützlingen bei uns im Garten. 

Also gibt es jetzt einen kleinen Exkurs in Sachen „So bekommt ihr auf Air-Bee-n-Bee eine 5 Sterne Bewertung als Gastgeber“. 

Zu nächst einmal das Material: Wichtig ist der Einsatz von Naturmaterialien. Unser Projekt haben wir z.B. mit Bambus realisiert. Was sich ebenfalls gut eignet sind Hartholzblöcke mit gebohrten Löchern, Markhaltige Stängel wie Holunder oder Brombeere (allerdings sind diese nicht so langlebig und sie müssen vorher sorgfältig entmarkt und getrocknet werden), Stroh oder Tannenzapfen. Mit dem richtigen Rahmen kann man die Materialien auch beliebig mischen. Je nachdem welche Nützlinge ihr gerne ansprechen möchtet wählt ihr euer Material aus. Bambus oder Hartholz zieht Bienen an, wobei Stroh, Heu oder Tannenzapfen eher Marienkäfer oder andere Käfer glücklich macht. 

Ihr müsst darauf achten das alles genug Luft bekommt damit es nicht feucht wird. 

Außerdem solltet ihr vermeiden das die Rohre/Löcher zu kurz bzw. nicht tief genug sind. 15 cm ist die Mindestlänge, damit sich euer Hotel dann auch auf Nachwuchs freuen kann. 

Unsaubere Bohrungen oder ausgefranste Bambuskanten solltet ihr schleifen, damit sich niemand beim Einchecken verletzt – Klagen dieser Art wollen wir ja sicher alle vermeiden 🙂 

Wenn ihr euch entschieden habt, welche Materialien für euch in Frage kommen überlegt ihr euch wie ihr es umsetzen wollt. 

Ihr könnt zum Beispiel in einen Hartholzblock Löcher bohren und diesen dann bei euch im Garten aufstellen. Bietet gerne verschiedene Durchmesser an, mit Löchern zwischen 3-9 mm Durchmesser solltet ihr nichts falsch machen. Die Löcher bohrt ihr in die Längsseite, damit euch das Holz nicht reißt. 

Wenn ihr mit Bambus-, Holz, oder anderen Hohlrohren arbeiten wollt überlegt euch was ein geeigneter Rahmen oder Einsatz sein könnte. 

Ihr könnt z.B. aus Holzbrettern einen Rahmen bauen oder ihr schlichtet sie in einen Lehm- oder Keramik Blumentopf. 

Wichtig ist, egal welche Methode ihr nehmt: die Rohre oder die Löcher müssen hinten geschlossen sein, sonst werden die Gäste nicht lange bleiben und auch keine 5 Sterne hinterlassen. Bambus eignet sich in der Hinsicht sehr gut durch die natürlichen Knoten, die innerhalb des Stabes gebildet werden. Richtig abgeschnitten spart man sich die Arbeit es zu verschließen. 

Wenn ihr die Löcher selbst verschließen müsst achtet auch hier darauf naturbelassene Materialien zu verwenden. Was sich nicht eignet sind Knet- oder Modelliermasse. Das hat man mit Kindern zwar häufig schnell bei der Hand, hält aber nicht lange. Es würde schnell austrocknen und reißen, was dann wiederum die Schimmelgefahr innerhalb des Rohres erhöht. Außerdem erhält sowas sehr oft Konservierungsstoffe die im schlimmsten Fall giftig für die Insekten sein können. 

Bessere Alternativen sind Lehm oder Ton, solange er nicht chemisch behandelt ist. Mit lösungsmittelfreien Holzleim kann man kleine Holzstücke oder Rinde auf die Rückseite kleben. Eine dritte Möglichkeit wäre noch Wachs, das ist geruchsneutral – solange ihr nicht alte Duftkerzen verwendet 😉 – und bienenfreundlich. 

Bevor ihr dann letztendlich das Basteln beginnen könnt, macht euch vorher noch kurz Gedanken ob ihr auch einen geeigneten Standort für euer geplantes Hotel habt. Auch hier kann man ein paar Dinge falsch machen, die letztendlich dazu führen das der erwartete Gästeansturm ausbleibt. 

Ihr braucht am besten einen sonnigen, trockenen und windgeschützten Ort.  Idealerweise könnt ihr den Hoteleingang mit Ausrichtung Südwest bis Südost aufstellen. Regen- und Bodennässe sollten vermieden werden. Daher sollte es mindest 1 m hoch oder höher stehen, z.B. an einem Baum, Pfosten, Zaun, Balkon,… Wenn ihr es stellt anstatt zu hängen achtet auf einen sicheren Stand. 

Auf Schatten müsst ihr dagegen nicht achten, eure Gäste werden die Sonne zu schätzen wissen. 

Wenn sich euer Traum vom eigenen (Insekten-)Hotel mit einem passenden Standort vereinbaren lässt, steht euch nichts mehr im Weg euer Projekt alleine oder mit euren Kindern zu realisieren. 

Wenn ihr es zusammenbaut könnt ihr euch noch ein paar schöne Gestaltungsideen überlegen. Vielleicht basteln eure Kinder noch ein Schild mit einem schönen Hotelnamen? Oder sie helfen euch beim Bemalen der Behausung. 

Aber auch hier gilt: achtet darauf was ihr verwendet. Lacke, Kunstharzfarbe, Sprühfarben, Neon oder Glitzfarben oder auch deckend Farbschichten eigenen sich nicht. Diese enthalten Lösungsmittel und Dämpfe oder sind stark reizend oder giftig für die Insekten. Die Neon- und Glitzerfarben können Insekten abschrecken. Zu stark deckende Farbschichten können Schimmelbefall begünstigen wenn euer Holz nicht mehr atmen kann. 

Setzt hier lieber auf Naturfarben ohne Lösungsmittel oder Lasuren.

Wenn es doch etwas Farbe bekommen soll (ich weiß schon – bunt ist immer besser) verwendet wasserbasierte Acrylfarben und setzt diese in Maßen und nur außen ein. Diese Farben sind meistens ungiftig. Verwendet man diese sparsam und lässt sie auch noch etwas ausdampfen hat meine einen schönen Mittelweg zwischen Bunt-kreativ und natürlicher Bauweise. 

Die Eingänge sollten unbemalt und naturbelassen bleiben, damit sich eure Gästen wohlfühlen können. 

Falls ihr jetzt so richtig Lust habt ein Hotel zu bauen, euch aber noch ein bisschen die Ideen fehlen, habe ich mal zusammengeschrieben wie wir das gemacht haben: 

Materialliste:

    • Holzbretter für den Rahmen
    • Bambusstäbe (die Menge hängt von der Größe eures Rahmens und der Dicke des Bambus ab. Hier müsst ihr vermutlich einfach schätzen und ausprobieren.)
    • Schleifpapier oder eine Feile
    • Schnur zum aufhängen (+Schere zum abschneiden)
    • Rinde als Dach (alternativ kann dafür auch ein anderes Brett oder z.B ein Keil verwendet werden)
    • Akku Schrauber
    • Universal-Schrauben (richtet sich nach den verwendeten Brettern)

Schritt 1 – Bretter vorbereiten

Wir haben als erstes die Bretter für den Rahmen vorbereitet. Ich habe die Bretter an den Außenseiten etwas angeschleift damit wir darauf malen können. Wir haben uns für eine schlichte Bemalung mit ein paar Blumen entschieden.

Schritt 2 – Rahmen vorbereiten

Als nächstes haben wir einen 3-seitigen Rahmen (oben offen) gebaut. Dazu haben wir zwei Bretter mit dem Bodenbrett verschraubt. Ich habe dazu einfach pro Brett zwei Schrauben genommen. Ich habe Universal Schrauben 3,5 x 40 verwendet. Das richtet sich aber je nachdem welche Stärken ihr an Holz verwendet. Am Ende muss es Stabil zusammenhalten.

Schritt 3 – Bambus schlichten

Unseren Rahmen haben wir dann mit den Bambusstücken voll gestapelt. Wir haben darauf geachtet das die offene Seite immer in eine Richtung zeigt und nochmal kontrolliert das die Öffnungen groß und gratfrei sind. Wenn ein Bambus fransig war haben wir nachgefeilt damit die Eingänge glatt sind.

Wir haben den Bambus lose reingelegt. Man kann aber auch mit Holzleim arbeiten damit die Stäbe fester zusammenliegen. Wir haben den Bambus absichtlich nicht akkurat in der Länge angeordnet, da wir ja eine natürliche Umgebung simulieren wollen. „Wild romantisch“ war mein Ansatz 😉

Ihr könnt natürlich beim zurechtschneiden darauf achten das ihr eine einheitliche Länge wählt wenn euch das besser gefällt. Aber das ist dann einfach ein persönlicher Geschmack 🙂

Schritt 4 – Rahmen schließen

Wenn ihr euren Bambus geschlichtet habt kommt das fehlende Rahmenteil drauf. Ihr könnt die waagrechten Bretter zwischen den horizontalen festschrauben oder andersrum. Am Ende muss halt ein 4-seitig geschlossener Rahmen entstehen. Da wir uns mit der Menge an unserem Bambus etwas verschätzt haben, habe ich das vierte Rahmenteil in der Breite angepasst und es dann zwischen die beiden waagrechten verschraubt.

Schritt 5 – Aufhängung

Für die Aufhängung habe ich einfach zwei weitere Schrauben jeweils vorne und hinten festgeschraubt, die ich weit genug nach außen stehen lassen habe um daran Schnur zu befestigen. Ihr könnt alternativ auch Ösen eindrehen oder Eindrehhäken, an der ihr eure Schnur befestigen könnt. Wenn ihr einen Stellplatz habt könnt ihr die Aufhängung auch weglassen. Da wir so eine chaotische Zusammenstellung der Stäbe haben, habe ich vorsichtshalber von vorne und hinten Schnüre angebracht, damit es dann nicht kippelt – man weiß ja nicht ob sich mal eine dicke Hummel zu uns verirrt und dann alles ins Wanken gerät 😉

Schritt 6 – Dach anbringen

Für das Dach haben wir uns dann einfach für ein Stück große Rinde entschieden, das ich auf der Oberseite mit Schrauben befestigt habe. Das gefällt mir sehr gut, weil es schön natürlich ausschaut.

Man kann natürlich auch ein Dach mit zwei weiteren Brettern bauen, die man auf Gehrung schneidet und dann verschraubt. Oder man setzt Bretter nicht längs sondern Quer darüber um den Eindruck eines Vordachs zu erwecken. Oder ihr sammelt kleine Stöckchen und schraubt diese als Dach drauf. Eurer Kreativität sind da keine Grenzen gesetzt 😉

Nachdem das Dach fest und die Schnüre gespannt waren habe ich es vorsichtshalber noch etwas ausdünsten lassen. Wir haben zwar sehr wenig Farbe verwendet aber sicher ist sicher (sagt Doktor Brumm).

Um das Tourismus Angebot dann noch perfekt zu machen, haben wir in der Nähe noch eine kleine Bienentränke aufgestellt. Dazu haben wir einfach eine flache Unterschale eines Blumentopfs genommen, ein paar Steine reingelegt und mit Wasser aufgefüllt.

Die Steine helfen den Insekten das Wasserbad wieder zu verlassen, sollten die Flügel nass geworden sein. Vermeidet bitte stehen gelassenes Wasser im Eimer o.ä. Da kommen die meisten Insekten nicht mehr aus eigener Kraft heraus. Eine schöne flache Schale mit Steinen oder Holz, hilft ihnen eine sichere Abkühlung im nahenden Sommer zu finden.

Nachdem wir dann alles schön eingerichtet haben heißt es jetzt warten auf eifrige Besucher 🙂

Habt ihr so etwas in der Richtung auch schon mal ausprobiert? Wie waren eure Erfahrungen damit?

Solltet ihr euch den Spaß gemacht haben und euch eurer eigenes Traum-Hotel für Insektengebaut haben schickt mir doch davon ein Bild auf Instagram. Ich würde mich sehr freuen.

Alles Liebe, eure Anna

Die kleine Fußballerin

Die kleine Fußballerin

Die kleine Fußballerin

Rutschig ist es auf dem Regenbogen. Man muss ganz schön aufpassen, das man nicht
ausversehen ausrutscht. Diese Erfahrung macht gerade unser kleines Schweinhorn, das über
einen grauen Regenbogen rutscht, um einem Kind sein Fabelhaft zu zeigen.

Zum Glück hat er seine lila Flügel, die helfen ihm nicht allzuoft auf sein Schnäuzchen zu fallen.
Etwas unsanft plumpst Gulliver auf den Boden und schüttelt sich. „Huf und Horn! Na das war ja
mal eine Reise. Seine kleinen Flügel flattern aufgeregt und neugierig sieht er sich um.

Sehen tut er erstmal nicht viel, er sitzt nämlich mitten in einem Busch. Aber hören tut er etwas. Laute Rufe undnJubelschreie kommen von irgendwoher also kämpft er sich aus dem Dickicht auf die Geräusche zu. Da toben ein paar Dutzend Kinder auf einer Wiese herum. Alle jagen sie einen Ball.

Am Rand der Wiese sitzt ein kleines Mädchen und schaut den Kindern zu. Er setzt sich neben das Mädchen, legt das kleine Schweinchen-Köpfchen schief und mustert die Kinder.
„Was machen die Kinder da?“, fragt Gulliver das Mädchen.
Das Mädchen dreht sich erschrocken zu ihm um und macht dann ganz große Augen.
„Bist du echt?“, fragt das Mädchen flüsternd.
Gulliver gluckst „Natürlich bin ich echt! Könnte ich sonst das hier?“, fragt er und lässt seine Flügel
flattern und schwirrt einmal grunzend um ihren Kopf.
„Ääähm….also ich glaube nicht das echte Schweinchen das auch können ehrlich gesagt.“
„Ich bin ja auch gar kein Schweinchen“ erwidert Gulliver stolz, „Ich bin Gulliver, das Schweinhorn.“
Jetzt war es das Mädchen das kichert. „Hallo, ich bin Maddy.“, Maddy schüttelt den Kopf. „Ein
Schweinhorn, natürlich. Das hätte ich auch sehen können.“

Vorsichtig pikste das Mädchen Gulliver in den Bauch.
„Huf und Horn das kitzelt!, ruft Gulliver lachend.
„Wow, du bist ja wirklich echt. Was machst du hier?“, will Maddy von ihm wissen.
„Das weiß ich gerade auch noch nicht so genau. Was machen die ganzen Kinder hier? Wenn sie
alle einen Ball wollen, warum nimmt sich dann nicht jeder einen? Da liegen doch ganz viele.“
„Aber so geht ja Fußball spielen nicht.“
„Fußball?“, fragt Gulliver. Das kennt er nicht.
„Ja, Fußball. Das ist ein ganz tolles Spiel. Jede Mannschaft hat 11 Spieler. Und jede Mannschaft
hat ein Tor. Man muss versuchen den Ball in das gegnerische Tor zu schießen. Und am Ende
gewinnt die Mannschaft, die mehr Tore in das gegnerische Tor getroffen hat. Das ist ganz aufregend, und es macht so viel Spaß.“
„Oh, das klingt ja ganz fabelhaft“, ruft Gulliver, der sich von Maddy‘s Freude glatt anstecken lassen hat. „Und warum spielst du nicht mit?“
Da macht Maddy ein bedrücktes Gesicht.

„Weil ich so schlecht bin“, sagt sie ganz leise. „Dauernd stolpere ich über den Ball und dann kann ich auch nicht so lange rennen wie die andern. Ich hab gesagt mein Fuß tut weh, deswegen mache ich kurz Pause. Aber ehrlich gesagt will ich nicht das
sie mich auslachen.“
Als Maddy das sagt und traurig auf dem Boden blickte, da fällt es Gulliver auf.
Maddy ist im Allgemeinen etwas…grauer als die anderen Kinder die er sieht. Er ist sich sicher das Maddy es war, zudem der grauen Regenbogen ihn geführt hat. Also weiß er was er zu tun hat.
„Oh ich würde dich aber gerne spielen sehen, Maddy.“
„Wirklich? Es spielen doch schon genug Kinder.“
„Ja aber die kenn ich doch gar nicht. Du bist ja meinen Freundin, also würde ich dich gerne
spielen sehen.“
Maddy lächelt etwas unsicher, aber dann nickt sie.
„Na gut, ich bin ja eigentlich auch hier um Fußball zu spielen.“

Sie zieht ihren Zopf fest und trabt dann aufs Spielfeld um mit zu spielen.
Wieder legt er seinen Schweinchen-Kopf zur Seite und beobachtet Maddy aufmerksam. Maddy schafft es immer irgendwie vor dem Ball zu sein, statt dahinter und dann kommt sie ins stolpern.
Ein kleines Schweinhorn versteht zwar nicht viel von Fußball, aber das das alles nicht gut für sie
läuft, das versteht auch er.

Nichtsdestotrotz hat der Regenbogen ihn hierher geführt, weil hier ein Wunder darauf wartet entdeckt zu werden. Und Gulliver glaubt fest daran das Maddy dieses Wunder in sich trägt. Er muss nur ganz genau hinsehen, und dann wird er etwas sehen mit dem er Maddy helfen kann.

Und als er das spannende hin und her des Balls verfolgt da fällt ihm tatsächlich etwas auf. Ganz
aufgeregt springt er auf den 4 kleinen Beinchen hin und her.
„Maddy! Du humpelst. Mach noch etwas Pause, das Training ist gleich vorbei“, ruft ein Mann am
Spielfeldrand, der eine Trillerpfeife um den Hals trägt.

Ob Gulliver auch eine Trillerpfeife haben kann? Egal – zurück zu Maddy. Als Maddy sich entmutigt neben ihn ins Gras fallen lässt, da bemerkt sie nicht wie freudig Gulliver sie anschaut.
„Siehst du? Selbst der Trainer will eigentlich gar nicht das ich mitspiele.“
„Aber ja nur weil du immer vor dem Ball stehst, statt dahinter. Du müsstest das machen was sie
macht.“, sein Schweinchen-Näschen zuckte und er deutete mit dem Kopf in Richtung Spielfeld.
„Wer?“
„Na hier – die da. Die muss auch immer vor dem Ball steht statt dahinter.“
„Du meinst Julia? Unsere Torhüterin?“
„Ja Genau. Ich glaube das was sie macht könntest du richtig gut. Sie muss auch dauernd
hinfallen.“
Freudig sieht Gulliver zu Maddy hoch.
„Also ich weiß nicht, daran hab ich noch gar nicht gedacht.“
„Ich finde du solltest sie fragen. Heute noch, jetzt, ganz schnell auf jeden Fall.“
„Ach ich weiß nicht, wenn sie nein sagt, oder mich auslacht….das will ich nicht.“
„Ach papperlapap. Wenn Sie nein sagt dann übe ich mit dir. Und wenn sie dich auslacht, dann
tröste ich dich. Aber wen sie Ja sagt, dann finden wir vielleicht dein Fabelhaft.“
„Mein…was?“
„Na dein Fabelhaft. Das was dich besonders macht. Jeder hat ein Fabelhaft. Man muss es nur
finden.“

Gulliver sieht Maddy mit festen Blick an und stupst sie mit seinem Schweinchen-Näschen
freundlich an.

„Ich weiß du hast auch ein Fabelhaft. Und ich bin hier um dir zu helfen es finden.“
„Okay“, flüsterte Maddy ganz leise und ein kleines, leichtes Funkeln erschien auf ihrer Brust.

Als der Trainer in seine Trillerpfeife pfeifft und das Training zu Ende ist, geht Maddy auf Julia zu,
dicht gefolgt von Gulliver. Schüchtern fragt Maddy Julia ob sie ihr Torwart Training geben kann. Julia lachte zwar, aber sie sagt nicht nein.

„Klar Maddy, das ist vielleicht gar keine schlechte Idee. Lass uns morgen Vormittag wieder hier treffen, ja?“

Gulliver geht mit Maddy nach Hause. Auf dem Weg dorthin erzählt er ihr von der Insel des Fabelhaften, von seinen Freunden den springenden Äffchen, den Feen und den Drachen. Er erzählt ihr vom alten Pegasus, der Gulliver
auf diese Reise geschickt hat.

Maddy erzählt Gulliver alles aus ihrem Leben. Von ihren Eltern, ihren Freunden und ihrer Leidenschaft fürs Fußball. Zuhause spielen sie zusammen im Kinderzimmer bis es Abendessen gibt. Nachdem dem
Abendessen gibt es als Nachtisch Donuts mit bunten Streuseln. Maddy lässt für Gulliver ganz unauffällig einen unter den Tisch wandern. Mmmmh lecker! Nach dem Essen geht es baden und danach ins Bett.

Es dauert nicht lange da haben es sich Maddy und Gulliver bequem gemacht.
Gulliver liegt zwischen all den anderen Kuscheltieren und sieht so gar nicht verdächtig aus.
Er seufzt sehr zufrieden. Maddy drehte sich zu ihrem neuen Freund um.
„Meinst du wirklich ich wäre ein guter Torwart?“
„Ja. Ich habe gesehen wie viel Freude du hattest bei den anderen zu sein, obwohl du dich so
unwohl gefühlt hast. Ich glaube wenn jemand etwas so sehr liebt, dann muss er gut darin sein.“
„Aber Gulliver, ich bin doch so schlecht.“, erwiderte Maddy traurig.
„Nein, nicht schlecht. Vielleicht einfach auf der falschen Stelle. Du wirst das morgen sehen, im Tor fällt es dir bestimmt leichter.“
„Na gut. Ich werde morgen mein Bestes geben und vielleicht hast du ja Recht.“, sagt Maddy und
gähnt ausgiebig.

Gulliver stupst Maddy leicht an der Nase an und sie lächelt. Das Funkeln in ihrer Brust wird etwas stärker.
Schön dachte Gulliver. Jemanden zu helfen ist schön. Dann schlafen beide ein.

Am nächsten Tag kann Maddy es nicht erwarten mit Julia zu trainieren. Sie treffen sich wie
vereinbart am Fußballplatz und Maddy ist fest entschlossen eine gute Leistung abzugeben. Natürlich mit Gulliver an ihrer Seite.
„Okay, also das wichtigste im Tor sind weiche Knie.“, sagte Julia und geht mehrmals
nacheinander in die Knie. Maddy macht es ihr nach.
„Also weiche Knie werde ich haben wenn auf einmal 20 Mann auf mich zu rennen.“
Julia lacht kurz.
„Daran denkst du am Besten gar nicht. Konzentrier dich einfach immer auf den Ball.“
Maddy stellt sich ins Tor und Julia geht in Schuss Position.
„Denk dran“, sagte Gulliver, „guck nur auf den Ball. Du kannst das.“
Julia nimmt Anlauf, schießt…Maddy geht in die Knie und ….fängt den Ball.
„Juhu!“, ruft Gulliver
„Super Maddy!“, ruft Julia, „Gleich nochmal.“
Gulliver sieht stolz zu Maddy hoch und sieht das das kleine Funkeln auf Maddy Brust noch ein bisschen heller geworden ist.
„Ganz toll Maddy, das schaffst du nochmal und…“, setzt Gulliver an, da hat Julia schon
geschossen. Im letzten Moment kann Gulliver noch ausweichen, bevor Maddy den Ball wieder
sicher in der Hand hat.
„Puh“, stöhnt Gulliver, „weiche Knie…die sind am wichtigsten!“

Nachdem die beiden Mädchen mit ein paar Schüssen trainiert haben, steht Julias Meinung fest.
„Du solltest auf jeden Fall ins Tor Maddy, du bist darin viel besser als auf dem Feld.“
Verlegen tritt Maddy von einem Bein auf das andere. „Aber dann nehm ich dir ja deinen Platz weg.“
„Ganz ehrlich, das macht nichts. Ich würde lieber auf dem Feld spielen. Ehrlich. Wenn du ins Tor
willst, mach ich dir gerne Platz. Aber du, ich muss jetzt los. Wir sehen uns morgen beim Spiel, ja?“

Die beiden Mädchen winken sich zum Abschied. Gulliver stupst Maddy am Bein an.
„Siehst du, du kannst das. Ich wusste es!“
Am Tag darauf steht das nächste große Spiel an. Maddy schafft es allerdings nicht in die Start
Aufstellung. Traurig sitzt sie am Seitenrand und schaute sehnsüchtig den Mädchen zu wie sie sich aufwärmen. Gulliver sitzt neben ihr.
„Schade das du nicht mitspielen darfst.“, sagt er. „Aber ich wette du hättest toll gefangen.“
Maddy fällt dabei nicht auf das Julia öfters zu ihr rüber sieht.

Als die Mädchen anfangen aufs Tor zu schießen, fällt Julia plötzlich hin und reibt sich den Knöchel. Besorgt geht der Trainer und die anderen Mädchen zu ihr. Sie helfen der humpelnden
Julia vom Feld.
„Tut mir leid, aber ich glaube nicht das ich spielen kann.“, sagt Julia.
„Oh nein.“

„Aber du bist doch der Torwatt“

„Bist du sicher, Julia?“

„Wer soll den dann ins Tor.“

Die Mädchen reden ganz aufgeregt und wild durcheinander.
„Ich finde Maddy sollte ins Tor.“, sagt Julia.
„Maddy??“, fragt der Trainer erstaunt.
„Ja, wir haben gestern trainiert und sie ist richtig gut.“
Ruckartig hebt Maddy den Kopf während Gulliver freudig neben ihr auf quietscht.

„Na los Maddy, dann ab ins Tor.“, ruft der Trainier ein bisschen zurückhaltend.
Julia wirft ihr ihre Handschuhe zu und grinst sie an. Panisch schaut Maddy zu Gulliver.
„Aber ich kann das doch nicht Gulliver. Was wenn ich die Bälle nicht fangen.“, Maddy ist gar nicht überzeugt von Julias spontanen Einfall.
„Ganz ruhig. Du hast doch gestern geübt und warst ganz gut. Du schaffst das.“

Gulliver guckt ernst zu Maddy hoch.

„Du glaubst doch daran das ich ein magisches Schweinhorn bin, oder?“
Maddy überlegt nicht lange.

„Natürlich glaube ich das du ein magisches Schweinhorn bist.“
„Sehr gut.“,sagt Gulliver und nickt.

Ein kleines Ruckeln geht durch Gullivers Körper und mit seinem kleinen Horn lässt er Funken und Glitzer über die Handschuhe fliegen. Die Handschuhe an Maddys Hände fangen an zu leuchten.
„Woow, was hast du gemacht?“
„Na…gezaubert.“, zwinkert ihr Gulliver zu, „Bei einem magischen Schweinhorn gehört ein bisschen Magie schon dazu. Und jetzt aufs Feld, ich bin die ganze Zeit bei dir.“

Maddys Herz klopft ihr bis zum Hals als sie aufs Feld und dann ins Tor tritt. Es kommt ihr auf einmal unglaublich groß vor. Wie sollt sie hier nur jemals einen Ball fangen?
„Konzentrier dich Maddy, es geht los.“, sagt Gulliver leise hinter ihr.

Maddy atmet einmal tief durch und schaut auf ihre schimmernden Handschuhe. Ich kann das –
sagt sie sich selbst.

Und dann pfeift der Schiedsrichter und das Spiel beginnt. Es geht hin und her, beide Teams geben alles um ein Tor zu schießen. Ihre Mannschaft schießt das 1:0 und jetzt wird es knapp. Es ist kurz vor Schluss, da schafften es die Gegner die
Verteidigung auszuspielen und eine Stürmerin rennt direkt auf das Tor zu.
„Jetzt Maddy, weichen Knie“, ruft Gulliver aufgeregt.
Da ist sie: Maddys große Chance. Das Mädchen vom gegnerischen Team schießt aufs Tor, Maddy rennt, lässt sich fallen und….hat den Ball gehalten!

Ihr Team jubelt und kommt auf sie zu gestürmt. Dann pfeift der Schiedsrichter und das Spiel ist vorbei.

Maddys Team hat 1:0 gewonnen und das auch wegen Maddy. Die Eltern klatschen, die Mädchen
lachen und freuen sich. Der Trainier klopft Maddy ermutigend auf sie Schulter und Julia umarmt Maddy.

Stolz sieht Gulliver Maddy zu, die jetzt am hellsten von ihnen allen strahlt.
Das Team geht mit deren Eltern zusammen Pizza essen und ihren Sieg feiern.
Erst als Maddy abends in ihrem Bett liegt, fällt ihr auf das sie Gulliver eine Zeit lang nicht mehr
gesehen hat.
„Gulliver?“, fragt sie leise in die Dunkelheit.
„Ich bin hier“, raschelt es leise neben ihnen Kopf dann merkt sie sich eine kleine Schweinchennase an ihrem Ohr drückt.
„Hast du gesehen wie toll ich heute mit den verzauberten Handschuhen war?“
„Ja, ich hab gewusst du würdest das heute spitze machen. Soll ich dir ein Geheimnis verraten?“
„Was den?“, fragt Maddy und dreht ihren Kopf zu dem kleinen Schweinhorn.
„Ich hab vorhin gar nicht gezaubert. Ich hab die Handschuhe nur ein bisschen….aufgepeppt.
Gefangen hast du den Ball ganz von alleine. Und siehst du? Jetzt haben wir es gefunden.“
„Was gefunden?“, fragt Maddy.
„Dein Fabelhaft“, sagt Gulliver und reibt liebevoll sein Näschen an ihrem Ohr.
Maddy kichert.
„Danke Gulliver. Danke das du an mich geglaubt hast.“
„Gern geschehen. Aber jetzt wo du dein Fabelhaft gefunden hast, wirst du mich nicht mehr
brauchen.“
„Oh. Heißt das wir müssen schon Lebewohl sagen?“
„Ja, leider schon. Da sind noch mehr Kinder die nicht wissen wie wundervoll und toll sie sind. Und diesen Kindern will ich helfen. Aber dich werde ich nie vergessen.“
Maddy gibt Gulliver ein Küsschen. „Ich werde dich auch nicht vergessen Gulliver. Du wirst jedem Kind bestimmt ganz toll helfen. Bleibst du noch bis ich eingeschlafen bin?“
„Natürlich.“, erwidert Gulliver leise und kuschelt sich an Maddy.

Als Maddy schließlich tief und fest eingeschlafen ist, schält er sich aus seinem Nest und flattert mit seinen Flügelchen aus dem Fenster. Er dreht sich nochmal an Maddy um.
„Mach’s gut, kleine Freundin.“, flüstert da.
Dann schwirrt er in die Nacht und suchte den nächsten grauen Regenbogen und das nächste
kleine Wunder, das es zu entdecken gilt.